Was ist Honig?

Honig ist eingefangener Sonnenschein. Als Nektar oder Honigtau von den Bienen gesammelt und veredelt, ist er ein besonderes Lebenselixier. Im antiken Griechenland war er als das Getränk der Götter bekannt.  Der Fleiß der Bienen sowie das Wissen und die Erfahrung des Imkers machen ihn zu einem sehr wertvollen Lebensmittel.

Über 100 Stoffe zeichnen Honig aus

Die Vielfalt des Honigs zeigt sich in einer ganzen Palette verschiedener natürlicher Mineralien, Enzyme, Aromastoffe und anderer organischer Verbindungen. Die zahlreichen Aromastoffe verleihen dem Honig je nach Sorte seinen charakteristischen Geschmack und Geruch. Aufgrund der Vielfalt der Bestandteile und wegen seines Gehaltes an natürlichen, sofort dem Körper verfügbaren Zuckern, weist Honig  zahlreiche und vorteilhafte Inhaltsstoffe auf. Die Natur hat hier in feiner Abstimmung und Zusammensetzung der Komponenten im Honig ein vielseitiges, natürliches Stärkungsmittel geschaffen.

Interessante Fakten

Um ein 500 Gramm fassendes Honigglas voll zu bekommen müssen Bienen:

–          2,5 Kilogramm Nektar sammeln

–          100.000 Flüge vom Bienenstock unternehmen

–          75.000 Flugkilometer zurücklegen (zweimal um die Welt fliegen)

Rechnet man dies auf eine morgendliche Honigportion auf einem Brötchen um (25gr), so ist man damit ganze 3.000 Bienen-Kilometer.

Woher kommt Honig?

Honig wird von den Bienen in Form von Nektar oder Honigtau gesammelt. Diesen sammeln die Bienen vom Frühjahr bis zum Herbst und sind dabei mit bis zu 20 km/Std. unterwegs durch die Natur. An einer Blüte angekommen saugen sie mit ihrem langen Rüssel den süßen Nektar aus den Blüten in ihren Honigmagen. Der Nektar ist hier noch eine wässrige Flüssigkeit, die reich ist an verschiedenen Zuckerarten, wie Glucose, Saccharose und Fructose und auch Mineralstoffe und Duftstoffe enthält. Pflanzen produzieren Nektar um Tiere anzulocken, die den Pollen dieser Pflanze zu Blüten der gleichen Art transportieren, um die Pflanze zu vermehren. Dabei fliegt eine Biene etwa 200 Blüten an bis ihr Honigmagen komplett gefüllt ist. Ist dies erreicht, fliegt die Biene zurück zum Bienenstock und liefert den gesammelten Nektar und Pollen ab.

Im Stock geben die Arbeiterinnen den Nektar von Biene zu Biene weiter. Dabei wandeln die den Nektar jedes Mal etwas um, bis er zu Honig wird. Der Nektar hat zunächst nur wenig Zucker. Bei der Futterübergabe setzen die Bienen Enzyme und keimtötenden Inhaltsstoffen zu und reduzieren den Wassergehalt. Den halbreifen Honig lassen sie in unverdeckelten Zellen trocknen, damit er haltbar wird. Nachdem ein Teil des Wassers verdunstet ist, wird der fast fertige Honig in Lagerzellen gebracht. Fächelnde Bienen sorgen dafür, dass weiteres Wasser verdunstet. Erst wenn der eingedickte Honig weniger als ein Fünftel Wasser enthält, werden die Zellen mit einem dünnen, wasserdichten Wachsdeckel verschlossen.

Wie wird Honig geerntet?

Die reifen Waben nimmt der Imker langsam und behutsam  Wabe für Wabe aus dem Bienenstock und nimmt die Waben mit nach Hause. Ganz vorsichtig entfernt er nun die dünnen Wachsdeckel mit einem Spezialwerkzeug. Dann kommen die Waben in die Honigschleuder. Diese dreht sich so schnell, dass der Honig aus den Zellen geschleudert wird. Der herauslaufende Honig fließt durch grobe und feine Siebe, um alle Wachsteilchen zu entfernen. Je nach Sorte wird der Honig einige Tage oder Wochen regelmäßig gerührt. Danach darf er ins Glas.

Honig als Heilmittel

In der Volksmedizin gilt Honig als Heilmittel. Vor allem bei Erkältungen und Schnittwunden kann sich die antibakterielle und entzündungshemmende Wirkung des Honigs entfalten. Das haben in verschiedenen Ländern durchgeführte Studien gezeigt.  In Ländern wie Frankreich, den USA, Kuba oder Osteuropa wird die Honigtherapie auch von der Schulmedizin praktiziert, in Deutschland wird diese Art der Medizin nur bei Heilpraktikern Verwendung. Jedoch sollte man sich nicht zu sehr auf die pharmakologische Wirkung des Honigs verlassen. Zwar sind manche Wirkungen wissenschaftlich hinterlegt, wer jedoch ernsthaft krank ist sollte zum Arzt gehen. Bei kleineren Erkrankungen kann ein Löffel Honig allerdings nicht schaden. Bei aufkommender Erkältung kann beispielsweise warme Milch oder Tee mit Honig „Wunder“ wirken. Außerdem ist Honig aufgrund seines hohen Fruktose-/ Glukose-Gehalts ein anhaltend wirksamer und leicht bekömmlicher Energiespender. Neben Aromastoffen, Acetylcholin und Enzymen stecken Mineralstoffe wie Kalium, Kalzium, Magnesium, Phosphor und etliche Spurenelemente darin.

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